Comicfestival München 4/5 – Die Zeit verrinnt zu schnell

Samstag gab es nochmal einige sehr interessante Programmpunkte. Angefangen mit einer Webcomic-Gesprächsrunde gab es unter anderem nochmals eine Veranstaltung zum Thema Superman, eine Führung durch die Ausstellung zum Gastland Italien und schließlich die Verleihung des Gramic-Award. Der Rest des Tages war gefüllt mit dem Schließen einiger Bildungslücken.

Mit Madamebooks ging es als erstes ins Bier- und Oktoberfestmuseum, eine Lokalität, die gut verborgen in einer Seitengasse liegt und mit ihrem rustikalen Charme auch als Drehort für eine Harry-Potter-Kneipe hätte herhalten können. Gemäß dem Thema war die Zuschauerzahl zwar nicht überragend, doch sowohl unter Zuschauern wie auch Diskussionsteilnehmern fanden sich prominente Namen der Webcomicscene.

Der Herr Dinter hat leider nicht mehr aufs Bild gepasst.Moderiert von Anne Delseit gaben Schlogger, Sarah Burrini, Mario Bühling, Stefan Dinter (Zwerchfell), Tim Gaedke und Jörg Fassbender (Kwimbi) eine gute Stunde lang einen Einblick in ihre Arbeit mit Webcomics. Dabei ging es nicht nur um die Veröffentlichungs- und Vermarktungsmethoden alleine. Anne Delseit und ihre Gesprächspartner schafften es, in einer Stunde die Quintessenz der Webcomicscene mit vielen ihrer wichtigsten Facetten zu erläutern. Vom sofortigen Leserfeedback, über soziale Netze bis zu den Unterschieden zwischen Print- und Webveröffentlichung war hier alles dabei.

Ein Mitschnitt der Veranstaltung wird hoffentlich in den nächsten Tagen hier als Podcastbeitrag online gehen.

 

Im Künstlerhaus lief unterdessen eine Multimedia-Lesung zu SteamNoir, dessen dritter Band pünktlich zum Comicfestival bei CrossCult erschienen ist. Auch an SteamNoir hatten wir beide zwar Interesse, doch mussten nunmal leider Prioritäten gesetzt werden. Womöglich wird dies aber in den nächsten Tagen mit etwas seperater Berichterstattung zu dem Werk von Felix Mertikat, Benjamin Schneider (der noch beim ersten Band als Autor tätig war) und Verena Klinke entschädigt.

Auch für das Künstlergespräch mit den ICOM-Preisträgern hat es leider nicht mehr gerreicht. Allerdings waren am Vorabend nur eine Handvoll der Preisträger persönlich anwesend, während die meisten durch Verlagspartner oder nahestehende Kollegen vertreten waren.

FunFacts des dritten Tages

  • Fragwürdige Unterstellung eines gewissen Bartträgers: Mit 30 sei man zu jung für Captain Future…
  • Chrissie Salz von Auf ein schönes Leben ist doch nicht untergetaucht. Wieder ein weißer Flecken auf der Webcomiczeichnerkarte weniger.
  • Erkenntnis des Tages: Tumblr ist auch nicht dann für alle verständlich, wenn es von klugen und redegewandten Leuten erklärt wird.
  • Gutes Essen: Lokale Kochkultur im Wirtshaus zum Straubinger, Blumenstraße 5 am Viktualienmarkt – Naomi Fearn empfielt zurecht den Schweinebraten!

Immerhin war noch Zeit sich bei Zitty sowohl Das UPgrade Band 1, als auch die Vorbesteller-Box für Band 2 genauer anzusehen. Am Sonntag ist dann auch die letzte Vorbesteller-Box verkauft worden. Immerhin hatte das Projekt auch schon vor dem Erhalt des ICOM-Preises eine gute Zugkraft entwickelt. Im Moment sieht es also wohl gut aus, dass die angepeilten zehn Bände tatsächlich umgesetzt werden können. Doch zuerst bleibt das Warten auf Band 2, welches man sich mit den Ingredienzien der Vorbesteller-Box gut vertreiben kann.

Am frühen Abend erfolgte dann in der St. Markuskirche die Verleihung der Gramic-Awards. Auch hier waren wir leider schon anderweitig eingebunden. Allerdings gibt es auf der offiziellen Homepage eine Übersicht über die Gewinner. Hoffen wir, dass es noch an anderen Stellen Berichte über den Award geben wird.

Naomi Fearn und Sarah Burrini - das rollende Abräumkommando!Zum Ausklang des Abends gabs im Maximiliamsforum die offizielle Festival-Party. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich schon die Tatsache rumgesprochen, dass das Alte Rathaus am nächsten Tag kaum erreichbar sein wird, da auf dem Marienplatz die große FC-Bayern-Feier stattfindet und dementsprechend vieles abgesperrt wird. In der Folge musste eine Gesprächsrunde zum Thema Graphic Novels abgesagt werden und Aussteller packten auch schon am Samstag-Abend die ersten Koffer, um Sonntag nur noch mit leichtem Gepäck aufzutreten.

Doch davon ließ man sich bei der Festival-Party nicht die Laune verderben, denn Comic-Schaffende sind gemeinhin ein sehr fröhliches Völkchen. So lief die Abschlussfeier heiter und locker, unterlegt von einer guten Musikmischung, die auch die eine oder andere Retro-Erinnerung der nicht mehr ganz so jungen Teilnehmer weckte.

Eine Bildergalerie gibt es heute übrigens mangels Material nicht. Dafür wurde wieder einiges an Podcastmaterial aufgenommen. Es herrschte also keine Untätigkeit, auch wenn dieser Beitrag kürzer ausfällt als die anderen.

 

Zur besseren Übersicht hier direkt die anderen Berichte von der Dresden-München Comictour

 


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