Live-Hangout zum Playstation-Event – Update

Die ganze Welt wartet gebannt, was Sony heute Abend in New York präsentieren wird und die ganze Welt ist sich ziemlich sicher, dass es sich dabei um die nächste Playstation handelt. Ob sie nun Playstation 4 oder Orbis heißen wird, ist noch nicht bekannt. Böse Zungen könnten behaupten, das wäre das einzige was noch unbekannt ist.
Und in der Tat, es gab schon viele sehr ernstzunehmende Gerüchte was sowohl die Leistungsdaten, die Details des Systems als auch den Controller anging. Aber was ist mit Launchtiteln, dem konkreten Preis, Modellversionen und vielem mehr?

All dem gehen der Kollege stoikr und ich hier im Livestream ab kurz nach 24 Uhr nach. Über Google Hangout werden wir Sonys Pressevent live kommentieren und wenn die Technik mitspielt, sollte der ganze Hangout später auch direkt über Youtube abrufbar sein. Dranbleiben!

Hangout… zum Aufhängen

(Warnung: Wer wissen will wie man einen Livecast nicht macht, schaut sich das Video an. Der Rest darf ruhig zum Text unten drunter springen, der ist informativer. Ehrlich!)

Das war er auch schon, der katastrophalste Hangout… Livecast…. wasauchimmer. Ich habe als Co-Moderator Murphy vergessen. Nachdem ihr also das überstanden habt, schreibe ich jetzt direkt nach dem Ende der Präsentation mal all das runter, was ich mir merken konnte und welche Gedanken mir dazu spontan in den Sinn kamen. Vom stoikr gibt’s dazu im Laufe des Tages womöglich einen kleinen Nachschlag. Nach den Technikproblemen wollten wir euch nicht einen weiteren Kurzpodcast aufdrängen, bei dem womöglich erneut technische Probleme auftreten. Also auf die altmodische Schiene…

Technik und Features…

Der Controller beinhaltet in der Tat einen Touchscreen und ein Lichtmodul um mit Move kompatibel zu sein. An der Grundform wurde wenig geändert. Das ganze hat einen schalen Beigeschmack, der sehr an die kurzfristige Sixaxis-Integrierung beim PS3-Controller erinnert. Mit der Sixaxis-Bewegungssteuerung reagierte Sony damals kurzfristig auf die Bewegungssteuerung der Wii. Allerdings ist dieses Feature schnell in der Versenkung verschwunden und die meisten Titel arbeiten heute ohne dieses Feature, bzw. haben es nur optional integriert.

Crossplay wird stark ausgebaut. Wenn es stabil und flott läuft eine runde Sache, wird aber nicht ans WiiU Tablet anschließen können, da nicht jeder Spieler ein passendes Gerät hat und die Entwickler daher nicht zu einer sauberen oder gar cleveren Implementierung gezwungen sind.
Durch den Kauf der Firma Gaikai wird man in Zukunft mittels Streaming die Spiele von PS3, PS2 und PSP auf die PS4 portieren. Die Umsetzung der PS3 serverseitig dürfte sehr interessant sein. Aber auch das Streaming der TV-Inhalte auf die Vita oder andere Handheldgeräte wird eine Herausforderung sein. Man wird sehen, ob Sony hier genau so handwerklich geschickt vorgehen wird wie Nintendo mit seinem Dual-WLAN Konzept.
Interessanterweise wurde das Thema Gebrauchtspiele bzw. Spielevertrieb selbst gar nicht angesprochen. Sony war sich offenbar klar, dass sie in diesem Bereich momentan lieber sehr vorsichtig sein sollten. Immerhin, wenn das Streaming der verschiedenen Plattformen klappt, könnte Sony damit wenigstens eine indirekte Abwärtskompatibilität anbieten. Details zu Preisen und ab wann das Ganze verfügbar sein wird, gab es noch nicht.

Im Bereich Soziales gab es nicht viel. Betont wurde das Sharing von Bildern und Videos aus dem laufenden Spiel. Dabei ist aufgefallen, dass die Menüs der PS4 denen der PS3 sehr ähnlich sehen. Möglicherweise wird die PS3 noch einige Jahre aktiv als kleines Schwestermodell der PS4 gepflegt und erhält über Softwareupdates einige Features der PS4, wenn auch in abgespeckter Version.

Software – Keine Konsole ohne gutes Line-Up

Am interessantesten waren hier zum einen Media Molecule mit einem Modelier- und Animierspiel, das wie eine Mischung aus Claymotion und Little Big Planet daherkam, grafisch zudem durchaus beeindruckend. Allerdings wird dazu wohl der bekannte Move-Controller benötigt. Ich könnte durchaus schwach werden…
Ebenfalls interessant sah The Witness von Jonathan Bow, dem Entwickler von Braid, aus. Comicartige Grafik und eine große, betont umfangreiche und detailierte Welt sollen zum Erkunden einladen. Nachdem ich sowohl mit Open-World-Titeln wie GTA oder epischen Rollenspielen Marke Skyrim oft meine liebe Mühe habe, springt mich die Grafik und der gesamte Stil irgendwie an. Herrlich gewaltfrei präsentiert und irgendwie kurzweilig wirkend. Ist zumindest ganz oben auf dem Beobachtungszettel notiert.

David Cage wird langsam zum Peter Molyneux, zumindest wirkte seine Ansprache sehr generisch und ließ seine bisherige kreative Energie vermissen. Man darf dennoch hoffen, dass er etwas Großes entwickelt, was aber höchstwahrscheinlich kein Launch-Titel wird. Die Tech-Demo mit dem Kopf eines altes Greises zeigt beeindruckende Polygonzahlen und Subsurface-Scattering, das die früheren Demos des schon beeindruckenden Heavy Rain durchaus alt wirken lässt. Das ist mal Photorealismus…


Bei Ubisoft gab’s nur die übliche Presseaussagen. Bessere Grafik, mehr Leistung, um den Spieler tiefer ins Spiel zu ziehen. Als Schmankerl immerhin eine ausführliche Aussicht auf Watchdogs, das womöglich GTA V das Wasser abgraben könnte. SquareEnix war auch nicht viel mitteilsamer, zeigte die schon bekannte Tech-Demo für das nächste Final Fantasy und bestätigte dieses auch gleich. Nun, das war auch absehbar und kommt wenig überraschend.

Deep Down

Mit Deep Down gab es dann noch eine Tech- und Gameplay-Demo, die wirklich Grund für heruntergeklappte Kinnladen war. Zwar war die Demo von Cage technisch beeindruckender, zeigte aber kein echtes Gameplay, was hier vermutlich schon der Fall war. Ob der Fantasy-Drachen-Klopper mehr Action oder mehr Rollenspiel sein wird, werden wir erst noch erfahren.

Watchdogs und Killzone: Shadow Fall sind momentan die greifbarsten Titel. Beide zeigen einen großen Schritt nach vorne in der Grafik, sind aber vom Photorealismus, wie ihn Cage demonstrierte, noch immer merklich entfernt. Die Frage ist, ob ein umfassendes Spiel mit Photorealismus zum einen technisch machbar ist und zum anderen spielerisch überhaupt noch interessant ist.

Was macht Blizzard denn da? Chris Metzen kündigt ohne große Reden Diablo 3 für PS4 und PS3 an. Da werden sich die Tech-Fans aber drüber auslassen, war Diablo 3 zwar doch erfolgreich, aber technisch nur solides Mittelmaß. Interessant dürfte die Steuerung sein. Ein Splitscreen-Modus wird noch erwähnt, das wars dann auch schon. Wird als nächstes Titan kommen? Keine weiteren Hinweise, außer der angepeilten, augenzwinkernden, Weltherrschaft.

Letzter Auftritt eines Third-Party-Publishers: Activision, natürlich dürfen die nicht fehlen.
Bungie zeigt Destiny, das man ja schon anderweitig in kleinen Ausschnitten sehen konnte. Der Online-Multiplayer-Shooter kommt also auch auf die PS4. Sieht aus als wenn MMO’s in Zukunft nicht mehr nur auf dem PC veröffentlicht werden. Immerhin würde dies einige Sicherheitsprobleme (Accountdiebstahl, Cheating, etc.) verringern. Fraglich ist aber, wie die bisher eher komplexe PC-Steuerung umgesetzt werden soll, ohne dass es Einschnitte am Gameplay geben wird.
Bungie wird in den nächsten Monaten weitere exklusive Titel bekanntgeben. Da wird im Hintergrund wohl viel Geld geflossen sein, damit Microsofts ehemaliges Vorzeigestudio auf einmal für Sony exklusive Titel liefert.

Mehr als erwartet, dennoch wenig überraschend

Abgesehen von der anfänglich etwas stark aufgetragenen Selbstbeweihräucherung (und da sage jemand, Apple und Nintendo seien selbstverliebt…) war die Show durchaus sehenswert. Interessant war der Verzicht auf zu ausladende Tech-Demos und Hardware-Details unter der Haube. Hier wird es wohl eh noch genug Fanbalgereien geben, wenn Microsoft sein neues Schlachtschiff enthüllt. Für die Spieler kann das nur recht sein. Zwar gab es von den Core-IP’s eigentlich nur vom neuen Killzone etwas zu sehen, aber das gezeigte wußte zu beeindrucken. Endlich sind die Texturen kaum noch als solche zu erkennen und die Grafik glänzt mit mehr als nur übertriebenen Lichteffekten.
Von den Features beeindrucken sowohl die Physik, die höheren Polygonzahlen als auch technische Gimmicks wie Subsurface Scattering, was man bei Cage’s Demo sehr schön sehen konnte. Crossplay wird es in meinen Augen schwer haben, ein so geschlossenes und rundes Konzept wie die WiiU zu liefern. Das Streaming älterer Titel ist da schon interessanter, lässt aber viele technische Fragen offen.
Auch die restlichen Multimedia-Fähigkeiten wurden kaum erwähnt. Es sieht also aus als bleibe Sony sich treu. Mehr Leistung für mehr Hardcore-Games. Die Frage ist, was am Ende als Launch-Titel erscheinen wird. Sony wird wohl alles versuchen um eine Flaute wie aktuell bei der WiiU zu vermeiden.
Titel wie The Witness machen auch mich sehr neugierig. Die PS4 wird daher wohl nicht unbedingt zum Start angeschafft, aber sie erhält von mir definitiv eine Kauf-Option nachdem zwei bis drei der interessanten Titel erschienen sind.

Nachschlag vom stoikr

Trotz des Abbruchs des Livestream-Kommentars hat sich natürlich auch der Herr Kollege den Rest der Präsentation noch angesehen. Anders als meiner einer pflegte er sich eine Mütze voll Schlaf und eine gute Tasse Kaffee zu genehmigen, ehe er seinen Senf strukturiert und mit ordentlich Hintergedanken unterfüttert, bekanntgibt. Hier also die zweite Meinung auf Seite 2…


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