Lümmel vs. Boobies – Runde Eins

Vorbildlich! Kaum sind die Diskussionen um Anita Sarkeesian’s geplante Videoreihe Tropes vs. Women in Video Games abgeklungen, haut man munter auf die Twitteraktion #1reasonwhy ein. Mal ehrlich liebes Internet, muss das sein?
Zugegeben, es war nur ein kurzer Artikel auf einer deutschen Tech-Seite, der zwei Twitter-Zitate von Frauen aus der US-Spielebranche zum Thema hatte. Unter dem Hashtag #1reasonwhy kursieren auf Twitter derzeit einige Diskussionen zu dem Thema wie Frauen in der Spieleindustrie behandelt werden. Meistens herablassend bis schlecht. Soweit, so gut.
Besagter Artikel war mit einem gar nicht mal unpassenden Bild aus dem kommenden Tomb Raider illustriert und dazu noch als großer Aufmacher auf der Startseite platziert. Das liest man als interessierter Gamer doch mal gerne, denkt man und klickt drauf…

Statt eines soliden Artikels zum Thema reduziert sich der Inhalt auf einen Verweis auf die Twitter-Zitate und Hintergrundinfos, die selbst ein Grundschüler ausführlicher hätte zusammensuchen können. Himmel, ich bin Autodidakt und ziehe den Hut vor jedem, der Journalismus ordentlich von der Pike auf gelernt hat! Aber selbst ich würde so einen Text doch niemals veröffentlichen. Was soll das???
Hier werden wieder mit billigsten Methoden die gefürchteten Internettrolle gefüttert. Und dabei ist nicht mal Freitag. Reicht es nicht, dass diese Gattung schon jetzt die Foren von SPON und anderen Nachrichtenportalen in sozial höchstvergiftete Sperrgebiete verwandelt hat? Muss man ihnen auch noch Vorschub leisten?

Die Geeksisters zeigen ja mit einem eigenen Artikel wie es anders geht. Kurz und knapp präsentieren sie eine Übersicht sowie die Gegenaktion #1reasontobe. Zwar ist auch der Artikel nicht lang, liefert aber deutlich mehr Hintergrundinformationen und bietet gleich einiges an weiterführenden Links, die man sich mal in Ruhe ansehen sollte.

Nichtsdestotrotz finden sich solche guten Texte leider meist nur auf Seiten und Blogs, die eh dafür bekannt sind, sich mit dem Thema zu befassen. Ergo kriegt es sonst keiner mit und der Großteil der Masse reagiert wie in dem eingangs erwähnten Text. Daher will ich mal als Mann hier meinen Hut in den Ring werfen. Probieren wir es also mit ein wenig Aufklärung und präsentieren eine neue Kategorie: Lachwitz lehrt!

Lektion # 01: Mitreden statt Mitstänkern wäre ein Fortschritt.

Das erste große Problem, liegt gar nicht am Thema selbst, sondern in der Art, in der reagiert wird. Sobald sich jemand, besonders Frauen, für Spiele mit stärkeren oder glaubwürdigeren weiblichen Protagonistinnen stark macht, kommen die ersten Reflexreaktionen. *hüstel* ich zitiere „Feminismusquatsch nervt nur noch… “, „Blödsinniges Emanzen-Gejammer.“, „Die armen, armen Frauen…“ Entschuldigt mich einen Moment, ich geh mich mal übergeben.

Immerhin gibt es auch ein paar Gegenstimmen, etwa „Eure Antworten geben den Frauen recht“, aber das zeigt auch nur, dass ca. 70% der Leser, oder womöglich noch viel mehr, das Thema immer noch nicht begriffen haben.
Sehr schön hat Jim Sterling das Ganze in seinem Videoblog zusammengefasst. Also Heft raus, anschauen, aufschreiben, begreifen.

Er bringt es wunderbar auf den Punkt: Warum muss man sich an solchen Diskussionen stören? Es geht doch nicht darum bestehende Spiele oder geplante Spiele zu torpedieren. Siehe auch Lektion # 02.
Es ist lediglich eine wunderbare Diskussionseinladung für (am Thema) Interessierte. Oder soll die deutsche Schlachtervereinigung demnächst auch bei den landesweiten Veganertagungen als Gastredner nominiert sein? Nichts gegen Meinungsäußerung, im Gegenteil. Aber es gehört noch immer zur allgemeinen Höflichkeit, erst das Gehirn einzuschalten und dann etwas zu sagen, bzw. in die Tasten zu hauen. Und niemand sollte für konstruktive Kritik angepflaumt (neudeutsch geflamed) werden!
Nur wer glaubt, mit einer sexuellen Attacke gegen eine Spieleentwicklerin einen konstruktiven Beitrag zu einer Feminismusdebatte zu liefern, dem kann man nicht mehr helfen. Viel mehr Munition in Form von Aufmerksamkeit kann man dem Thema nicht liefern. So gesehen muss man solchen Deppen ja sogar noch dankbar sein (immerhin hab auch ich ja so etwas zum Bloggen). Nur muss das Geistige immer so kurz kommen?

Lektion # 02: Nicht gegen frauenverachtende Spiele – sondern für mehr Angebote

Die zweite große Problematik: Viele denken bei solchen Diskussionen, man wolle ihnen ihre geliebten Spiele wegnehmen. Peaches, Prinzessin Zelda, Lara Croft und Co. könnten ja auf ein Mal gefährdet sein. Das ist vollkommener Quatsch! Diese Ladys sind nur durch eins gefährdet: Schlechte Spiele. Schlechte Spiele verkaufen sich nicht, ergo gibt’s keine Fortsetzung, ergo stirbt die Figur bald aus. Kennt jemand noch Bloodrayne? Die Älteren erinnern sich vielleicht, dass es neben den Boll-Filmen auch ganze zwei Videospiele gab. Hört man nix mehr von, ratet mal, warum.
Zudem ist und bleibt Tomb Raider ein hervorragendes Spiel. Allerdings sollte man hier nicht von einer emanzipierten Frauenfigur reden. Lara Croft ist ein stilisiertes Abziehbild, genau wie ihre Widersacher, nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Auch wenn einige Spiele mit übertriebenem Boobie-Faktor etwas grenzdebil sind, es geht nicht darum diese zu vertreiben. Lolipop Chainsaw beispielsweise ist doch ein tolles Spiel, das sich nicht sehr ernst nimmt. Damit werden wirklich nur die Engstirnigsten ein Problem haben.
Das Problem ist viel mehr, dass es kaum etwas anderes gibt. Bis auf das Adventure-Genre und einige Nischenbereiche bzw. Casual-Games (aber auch da nur selten) gibt es fast gar keine prägnanten weiblichen Figuren, die auch nur ansatzweise glaubhaft wirken.

Und erzählt mir nicht, sowas will keiner. Sonst gäbe es diese Diskussion nicht (und Anita hätte kaum ein Vielfaches des benötigten Geldes zusammenbekommen…). Es geht ja auch mit anderen Bereichen. Anspruchsvolles Stealth-Adventure mit historisch akkuratem Setting? Jade Raymond gab uns Assassin’s Creed, das trotz repetitivem Gameplay eine tolle Serie begründete, und sich fast schon manisch in Geschichtsdetails verlor. Von langweilig oder bieder keine Spur.
Oder jagen wir mit Samus Aran in Metroid Aliens und erforschen alte Kulturen. Es gibt keine Butt-Shots und im engen Zero-Suit räkelt sich Samus nur, wenn wir wirklich ganz, ganz viele Geheimnisse entdecken. Traurig, aber wahr, dass Nintendo damit bis heute einen der stärksten und fast schon einzigen Vertreter dieser Art hat.

Also, wir wollen doch lediglich etwas mehr Auswahl bei der Art der Spiele und dass Frauenfiguren erzählerisch – und gern auch mal optisch – abseits der Klischees dargestellt werden. Geht in Film und Fernsehen ja doch auch schon nicht erst seit gestern. Zur Not schaut man sich nochmal das Lebenswerk von Joss Whedon (Buffy, Firefly, Dollhouse, Avengers…) an und lernt wie man starke und glaubwürdige Frauenfiguren gestaltet, die auch noch cool rüberkommen.

Lektion # 03: Feminismus ist ein tolles Werbeinstrument. Blöd, wenn Packungsbeschriftung und Inhalt Welten trennen.

Willkommen auf der Nachsitzerbank. Hier sitzen die netten Herren vom aktuellen Tomb Raider, und gleich daneben die Jungs vom wunderbaren Hitman-Trailer und versuchen zu begreifen, wann man den Mund nicht zu voll nehmen sollte.

Zur Info:

Im kommenden Tomb Raider erleben wir eine junge, noch sehr unerfahrene Lara Croft. Das Spiel zeigt, wie sie ihre eigenen Grenzen überwindet und nach und nach zu der toughen Heroine wird, die wir aus den anderen Spielen und Filmen kennen.
Problem: Mehrfach betonten die Entwickler, man könne den Spieler erst dann direkt emotional ansprechen, wenn der Beschützerinstinkt geweckt wird. Im Spiel wird dies in Form einer angedrohten Vergewaltigung auf die Spitze getrieben.

Der Grundgedanke hinter dem Reboot von Tomb Raider und Laras Hintergrundgeschichte ist ja gar nicht schlecht. Wie spreche ich den Spieler an, wie sorge ich dafür, dass er eine emotionale Bindung mit der Spielfigur eingeht? Vor diesem Problem stehen viele Entwickler und wirklich gut wird dieses Problem nur selten gelöst.
Leider sind die Jungs hier einem katastrophalen Irrtum aufgesessen, indem sie glauben, nur ein Beschützerinstinkt könnte funktionieren. Das mag bei einem Kind oder einer körperlich oder geistig beeinträchtigten Person funktionieren (wobei auch der letztere Fall schnell grenzwertig werden kann…), aber was soll man davon halten, wenn es sich um eine junge Frau handelt? Richtig, sie kann nicht allein auf sich aufpassen…
Allein auf sich aufpassen können wohl nur Indiana Jones, Nathan Drake, Sam Fisher… hmm, ja, eben Männer halt. Von der Vergewaltigungsszene reden wir besser gar nicht.

Vermutlich wird das neue Tomb Raider ein wunderbares Spiel und sicher auch einen starken immersiven Charakter besitzen. Ich gestehe, dass ich mich sogar darauf freue. Aber der Versuch, eine Figur wie Lara Croft auf einmal zu einer emanzipierten Heroine aufzubauen… das ist, als ob man Vettels Arbeitsgerät auf einen Verbrauch von unter 3 Liter bringen wollte.

Also liebe Entwickler: Hört doch bitte auf, allenthalben rumzuerzählen, ihr würdet euch um glaubwürdige Frauenfiguren scheren. Lara Croft ist eine Pin-Up-Amazone, der Conan unter der den Playboy-Girls, ganz einfach. Und das sei ihr ja auch gegönnt, so mögen wir sie. Und jetzt lasst die Leute ihre Arbeit machen, die frische und neue Frauenfiguren in der Schublade haben. Diese Leute werden für euch keine Konkurrenz darstellen, solange ihr euch auf eure Kernkompetenzen konzentriert und schöne Spiele produziert.

Ach ja… da war ja noch was. Killerkommando im Nonnen-Lackkostüm…
Machen wir’s kurz und hoffen, dass das ganze einfach eine Marketing-Aktion war, die nur auf nette Optik schielte. Dass der zuständige Manager bei Square Enix bis heute nicht versteht, was an der Aufmachung der Damen sexistisch ist, verzeichnen wir mal als industriebedingte Betriebsblindheit.
Der Trailer sieht ja auch schick aus, sag ich mal so als Mann und vermutlich berechnete Zielgruppe. Nur ist das für mich nichts weiter als ein animiertes Playboyvideo und ich hoffe sehr, dass ich solche Figuren nicht im Spiel vorfinde, denn ich könnte sie in keinem einzigen Moment ernst nehmen. Ganz einfach. Unglaubwürdig, aber hübsch anzusehen. Sarah Ditum hat sich zu dem Thema noch weiter geäußert und bringt einige interessante Punkte auf, also gleich mal hinter dem Link weiterlesen!

Also, zum Mitschreiben: Schämt euch nicht, wenn euer Spiel sexistische Frauenfiguren hat. Ist ja in Ordnung. Aber lasst doch bitte den anderen (Entwicklern wie Spielern) die Freiheit, andere Figuren zu entwerfen und andere Geschmäcker zu bedienen. Vielleicht kommt am Ende ja sogar ein Spiel mit tollem Gameplay bei raus. Oder glaubt ihr, die Figurenzeichnung sagt zwingend was übers Gameplay aus?
Natürlich darf man dabei nicht vergessen, dass gerade in den USA Sexualisierung immer noch ein brisantes Thema ist. Dementsprechend kaschiert man mögliche sexualisierende Tendenzen in Spielen auch gerne mal mit dem Label eines angeblich starken Charakters. Das ist nicht schön, aber auch an dieser Baustelle wird hoffentlich noch gearbeitet, und entschuldigt nicht das Verhalten gewisser Fangruppen.

Lektion # 04: Gleichberechtigung als Vermarktungskonzept bringt uns auch nicht weiter.

Jetzt gibt es ja auch einige Titel, die das Problem vermeintlich elegant lösen, indem sie dem Spieler die Wahl des Geschlechts lassen. Besonders Bioware hat hier in den letzten Jahren mit MassEffect und DragonAge zwei populäre Action-RPG-Reihen geschaffen, deren Primärattribute tatsächlich mal in Handlung und Gameplay liegen.

Allerdings sollte man diese Gleichberechtigung bezüglich des Spielcharakters nicht überbewerten oder gar als Ideallösung der Gender-Frage abstempeln. Denn so viel Bioware auch Gutes aufbaut, genauso viel reißen sie mit dem Arsch wieder ein. An sich interessante Nebenfiguren wie Miranda werden nicht nur in ihrem Outfit, sondern auch der Darstellung oft doch nur noch als GirlToy missbraucht. Etwas, das der Titel gar nicht nötig hat, zeigt er doch mit Tali, deren Gesicht man fast nie sieht, einmal mehr, wie man es geschickt machen kann. Vermutlich war man sich nicht sicher, ob die Zielgruppe damit zufrieden sein würde, so dass wir mit Figuren wie Miranda, Liara oder auch der Psychopathin Jack genug Futter haben um die niederen Instinkte zu befrieden.

Zugegeben, ich meckere hier auf einem hohen Niveau, aber nur mit Kritik kann man sich weiterentwickeln und ich hoffe sehr, dass wir in nicht ferner Zukunft neue Spiele kriegen, die die schon existierenden Ansätze weiter ausbauen. Immerhin: Die geheimnisvolle Tali ist eine der beliebtesten Figuren in MassEffect und als man ihr Gesicht entdecken konnte, gab es einen kleinen Aufschrei unter den Spielern. Es geht also doch!
Einer der Entwickler von MassEffect äußert sich hier (http://www.1up.com/do/blogEntry?bId=9026439) übrigens zu dem Konzept von Miranda und anderen Frauenfiguren in der Reihe. Wenn man, wie er erklärt, versucht, verschiedene Frauenbilder im Spiel unterzubringen, muss am Ende doch die Frage stehen: Warum definieren sie sich in so vielen Punkten durch ihr Äußeres und ein so stark sexualisiertes Verhalten, dass es für den Spieler fast schon zu leicht ist beliebige Pseudoromanzen mit den Charakteren einzugehen?
Versteht mich nicht falsch, ich find’s ja gut, dass der Spieler hier Wahlfreiheiten hat. Aber nur weil da die Möglichkeit zu besteht, muss doch nicht über jeder Figur in großen Neonlettern „Love Interest“ stehen.

Was lernen wir bis hierhin?

Die Spieleindustrie gibt sich gern als seriös und erwachsen, aber ein einziger Gang über die Gamescom oder einige Trailer zeigen, dass sie das längst nicht ist. Die männliche Zielgruppe wird immer noch mit primitivsten Hormonlockmitteln geködert, während die Frauen dementsprechend zwar gerne zocken, aber keinen Grund haben, sich auf Messen zu begeben. Was soll es für sie dort auch zu sehen geben?
Fühlen sich die Männer eigentlich überhaupt nicht beleidigt, wenn sie immer wieder als einfache triebgesteuerte Kerle betrachtet werden? Ich weiß nicht was mich mehr ärgert, als so berechenbar und primitiv abgestempelt zu werden, oder durch Zufall einen gewaltigen Haufen Geschlechtsgenossen zu haben für die man sich regelmäßig schämen darf!

Ich geh jetzt besser Hitman spielen. Und ich hoffe im Interesse einiger Entwickler, dass mir im Spiel keine Latexkillernonnen vor die Flinte laufen!


7 Comments

  1. Alice November 29, 2012 2:29 pm  Antworten

    Ich danke für diesen toll geschriebenen Artikel!
    Du bringst ganz viele ganz wichtige Dinge auf den Punkt 🙂

  2. madamebooks November 29, 2012 2:38 pm  Antworten

    Wow Alex, ein sehr schöner, hingebungsvoller und vor allem konstruktiver Artikel! Toll 😀 Danke!

  3. deMichl November 29, 2012 10:28 pm  Antworten

    Super Artikel! Hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich von dem oben erwähnten Shitstorm gar nix mitbekommen habe.
    Ein starke Frauenfigur die mir immer sehr gefallen hat, grade weil sie nicht all zu stark oversexed war, war Jade aus „Beyond Good and Evil“. Aber da sah Ubisoft wohl zu wenig Kohle drin und hat die Fortsetzung auf unbestimmte Zeit verschoben, weshalb uns diese taffe junge Dame wohl auch verlassen wird.

  4. alex November 29, 2012 10:39 pm  Antworten

    @Michael
    Ich habs auch erst im Nachhinein mitbekommen und musste mich dann erstmal in Ruhe schlau machen. Allerdings hat das eine Laune nicht gerade gebessert 😉

    Und stimmt, Jade ist auch eine dieser Ausnahmefrauen. Auf die singe ich bei Ninsider in einem kommenden Artikel auch noch ein Loblied, daher hab ich sie hier erstmal außen vor gelassen 🙂

    @Valerie:
    Ja die GC dieses und letztes Jahr war da für mich auch ziemlich prägend. Nach paar Stunden ergreife ich dann meist die Flucht und halte Pläusche mit Indie-Entwicklern oder den verrückten Kerls aus Japan, da ist die Welt noch normaler…. irgendwie

  5. Lyhawk November 30, 2012 3:47 pm  Antworten

    Sehr interessanter Artikel, dank dir!

    Bei dem Vorstellungsvideo zum Projekt „Tropes vs. Women“ war ich damals weniger begeistert, aber ich freu mich natürlich für AS und werde bestimmt auch mal reinschauen.

    Ein Problem gerade bei Jade Raymond ist ja, wie „erwachsen“ ein Teil der Community auf sie reagiert hat…

    Die Entwickler von Tomb Raider sollten vielleicht mit der führenden Autorin des Titels, Rhianna Pratchett, reden bevor sie gewisse Dinge gegenüber Medienvertretern von sich geben. ; ]Gerade hier fand ich deine Argumentation im Bezug auf die Daseinsberechtigung der Lara, wie man sie kennt, interessant.

    Mich persönlich wundert auch, wie oft über Lollipop Chainsaw hergezogen wird. Gut, da hat auch wieder jemand im Interview Worte wie emanzipiert und stark als Werbemittel benutzen wollen.
    Aber ein Teil, der Juliet Starling (für mich) ausgemacht hat, ist ihre nicht zu aufdringliche Art das vorgefertige Bild von ihr etwas aufzubrechen. Sie ist übersexualisiert, bildet Klischees wie Fetische gleichermaßen ab und ist ein Airhead, natürlich. Aber sie ist auch eine Schülerin mit Topnoten, multilingual und ein fürsorglicher Familienmensch. Das mögen genau so Klischees sein, aber so wie sie in dem Charakter vereint waren fand ich sie überzeugend genug. Es wurde auch nicht großartig darauf herumgeritten um zu zeigen „Haha! Die gute ist nicht so ein blondes Dummchen, du Chauvi!“ Es scheint nur durch. Und kein Charakter im Spiel regt sich drüber auf, dass die Gute doch nicht Zombies töten, gut aussehen und intelligent sein kann!

    • alex Dezember 4, 2012 10:31 pm  Antworten

      Ich frage mich auch oft, was Jade Raymond manchmal so denkt wenn sie sich ihre Fans ansieht. Klar ist sie als Aushängeschild prädestiniert, und sollte ich mal ihr oder Felicia Day begegnen werd ich sicher auch wie ein Känguruh freudig rumhüpfen, aber das würd mir bei Warren Spector oder Tim Schafer kaum anders gehen. 😉

      Und das mit der Rhianna Pratchett hab ich sogar ganz vergessen. Das wäre in der Tat auch noch interessant. Aber ich glaube SE wird sich nach den letzten PR-Debakeln mit Hitman erstmal eher bedeckt verhalten um nicht weitere Fettnäpfchen zu erwischen. So oder so, ich werte das alles nur unter PR und möchte das Spiel unabhängig davon werten, sobald es denn draußen ist.

      Und eine wunderbare Aussage zu Lollipop Chainsaw! Genau deswegen kann ich mit solchen Spielen auch mal meinen Spaß haben.

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